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Peter Windischhofer, Bild: refurbed
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Statement zu Apple-Lieferschwierigkeiten

07.12.2022

Anlässlich der aktuellen kritischen Situation in Zhengzhou und der weltweiten Lieferengpässe vom iPhone 14 gibt Peter Windischhofer, Co-Founder von refurbed, ein Statement ab.

Peter Windischhofer sagt dazu: "Die Bezeichnung ‚geschlossener Kreislauf‘ klingt ja im ersten Moment fast positiv. Gemeint ist damit allerdings, dass durch die Zero-Corona-Politik in China derzeit rund 200.000 Menschen im Foxconn-Werk nicht erlaubt wird, das Betriebsgelände nach der Arbeit zu verlassen, um die Produktionsschwierigkeiten des iPhone 14 nicht noch weiter zu verschärfen. Denn die laufende und unnötige Neu-Produktion von Elektronik verschlingt eben nicht nur Unmengen an Metallen, Wasser und sonstigen Ressourcen, sondern benötigt auch Unmengen an Menschen, die unter zweifelhaften Bedingungen arbeiten, damit wir als Teil der westlichen Konsumgesellschaft das neueste iPhone unterm Weihnachtsbaum liegen haben. Was es weiter auf die Spitze treibt: Das alles wird für ein Produkt in Kauf genommen, dessen ‚Verbesserungen‘ gegenüber dem iPhone 13 selbst echte Tech-Fans nur noch bedingt spüren. Die Lieferschwierigkeiten von Apple und die Produktionsbedingungen in Zhengzhou beweisen eindrucksvoll: Wir brauchen keine neuen und besseren iPhones mit noch mehr Kameras. Wir brauchen Handys, die länger leben und einfacher reparierbar sind. Nicht mehr nur für unsere Umwelt, sondern auch dringend für die Menschen, die gezwungenermaßen Teil der Lieferkette sind."

Wir tragen eine Verantwortung für das Geschehen in Zhengzhou

Weiter führt Peter Windischhofer aus: "Natürlich können wir jetzt schockiert sein über die Bilder von Menschen, die über Zäune klettern, um ihrem Arbeitgeber zu entkommen. Und es wäre einfach für uns, so zu tun, als ob es sich dabei um ein Problem handelt, das fernab von uns selbst stattfindet und für das wir keine Verantwortung tragen. Dabei sind es schlichtweg Bilder, die uns unser eigenes Konsumverhalten vorführen. In Zhengzhou werden mehr als 70 % aller weltweit produzierten iPhones hergestellt. Jeder Mensch, der versucht hat, für das Weihnachtsfest ein neues iPhone 14 zu ergattern, muss damit leben, Teil dieses menschenverachtenden Systems zu sein. Das ist der nicht ausgewiesene Preis, der – neben einem Wasserverbrauch von rund 13.000 l und einem CO2-Ausstoß von rund 79 kg CO2 pro Neugerät – ebenfalls auf dem Preisetikett des iPhone 14 stehen sollte!"