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(Bild: Coloures-Pic/stock.adobe.com)
Aus- und Weiterbildung

Meister vs. Master

Meisterausbildung bald überall kostenlos?

27.09.2017

Die Diskussion um die hohen Gebühren für die Meisterlehrgänge wird schon lange geführt. Viele bemängeln die finanzielle Ungleichbehandlung der Berufsfortbildung und einem Studium. Denn studieren ist in Deutschland seit 2013 überall kostenfrei. In einigen Bundesländern wird der Meisterabschluss wenigstens mit einer Prämie belohnt.

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4.000 Euro für neue Meister

 Handwerksmeister in Niedersachsen können sich freuen. Rückwirkend zum 1. September 2017 bekommen alle Handwerksmeister nach ihrer bestandenen Prüfung die Prämie ausbezahlt. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat sich darauf mit Vertretern der Handwerkskammern und Arbeitgeber geeinigt. "Das ist ein Durchbruch", freute sich Karl-Wilhelm Steinmann, Vizepräsident des Niedersächsischen Handwerkstages.  Lies begründete die Förderung mit dem Mangel an Fachkräften im Handwerk. Anfang der 2000er Jahre legten in Niedersachsen noch über 3.000 Personen eine Meisterprüfung ab. 2016 sank diese Zahl auf weniger als 2.200. Dieser Mangel erschwere älteren Meistern die Suche nach geeigneten Nachfolgern, die ihre Betriebe weiterführen. Außerdem führe er dazu, dass immer weniger Betriebe junge Handwerker ausbilden. 

Gleichstellung von Studium und Meisterausbildung

Die Meisterprämie geht zurück auf einen Antrag der FDP-Fraktion, dem Mitte August 2017 alle Fraktionen zustimmten. Der Antrag forderte die Landesregierung auf, angehende Meister, Techniker, Fachwirte und Berufspädagogen von Lehrgangs- und Prüfungsgebühren zu befreien, um sie mit Studenten gleichzustellen. Dafür kämpfen die Handwerkskammern seit vielen Jahren. Denn die Politiker halten es für unfair, dass Akademiker gebührenfrei studieren, während Meister für ihre Kurse zahlen. 

Fünfstellige Kosten für den Meister

Nach Schätzungen werden im Durchschnitt 9.000 Euro für Vorbereitungskurse ausgegeben. Hinzu kommen Kosten für das Meisterstück sowie die Lebenshaltung. Ebenso muss der Verdienstausfall berücksichtigt werden. Bund und Länder unterstützen angehende Meister deshalb mit Zuschüssen und Darlehen. Das sogenannte Meisterbafög deckt aber nur einen Teil der Ausbildungskosten. 


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Autor
Name: Lana Geißler