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Fackeln mit großem Potenzial: Die konzentrische Anordnung der Leuchtfäden in einer Filament-Lampe (Foto: Gasser, eLight)
Lichtsteuerung | Licht- und Beleuchtungstechnik | Leuchten

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Leuchtfadenlampen mit großen Unterschieden – LED-Filamentlampen im Test

27.06.2019

In einer Langzeitstudie des Bundesamtes für Energie (BFE), der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und der Sendung „Kassensturz“ des öffentlichen Rundfunks „Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)“ wurde eine Reihe von LED-Filamentlampen 2015/2016 näher untersucht.

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Die neuen Lampen bringen – bezogen auf die elektrische Leistung – viel Licht, unterscheiden sich aber sehr stark in ihrer möglichen Nutzungsdauer und in weiteren Merkmalen. Im Handel sind diese Produkte unter der Bezeichnung LED-Fadenlampen oder Filament-Lampen erhältlich, eine Ableitung vom englischen „filaments“ für Fäden bzw. bereits aus dem lateinischen „filum“ für Faden, Garn.

Technischer Aufbau und Eigenschaften

Die 5 bis 10 mit LED bestückten Fäden sind konzentrisch in einen Glaskolben – ähnlich einer Glühlampe – eingebaut (Bild 1). Die zirka 30 roten und blauen Leuchtdioden pro Faden sind in Serie und jeweils 2 Fäden parallel geschaltet; die Strangspannung an einem Faden beträgt je nach Bauart zwischen 50 V und 80 V, die elektrische Leistung etwa 1 W (Bild 2). Daraus ergibt sich eine elektrische Lampenleistung von 5 W bis 10 W. Die Lichtfarbe ist wesentlich durch die Anteile an blauen und roten LED bestimmt. In Bild 3 ist ein Lichtspektrum mit dem typischen „Rot-Peak“ beispielhaft dargestellt. Um das Lichtspektrum zu ergänzen, sind die knapp 40 mm langen Fäden fluoreszierend beschichtet, was die üblicherweise gelbliche Farbe der Fäden erzeugt. Die Energieeffizienz der Fadenlampen liegt um den Faktor 10 über jener von Glühlampen und ist doppelt so hoch wie jene von Energiesparlampen. Die Lampen sind also supereffizient, aber wie schneiden die Produkte bezüglich Farbwiedergabe, Nutzungsdauer und Schaltfestigkeit ab?

Große Unterschiede im Test

Auffallend sind die zum Teil großen Abweichungen der deklarierten Werte zur Messung. Dies gilt besonders für das Kriterium der Nutzungsdauer respektive für den Rückgang des Lichtstromes während des Betriebes. Von allen 9 Produkten schneidet die Lampe von Sylvania am besten ab: höchste Energieeffizienz, sehr lange Nutzungsdauer und eine realitätsnahe Deklaration. Die Lampen von Megaman und Philips sind gut deklariert. Die guten Resultate werden bei der Philips 7,5 W durch die geringere Nutzungsdauer und bei der Megaman-Lampe durch die nur mittelmässige Effizienz etwas relativiert. Im Mittelfeld sind die Produkte Philips 9,5 W und Xnovum positioniert. Die LCC-Lampe von Xnovum war überwiegend falsch respektive lückenhaft deklariert, insbesondere zu wichtigen Eigenschaften wie ihrer Farbwiedergabe. In der Technologie unterscheidet sie sich nur unwesentlich von anderen Filament-Modellen. Insofern ist die Bezeichnung LCC (Laser Crystal Ceramics) zumindest ungenau, wenn nicht sogar irreführend. Ungenügend waren – vor allem bezüglich Nutzungsdauer – die vier Produkte Segula (7 W und 8 W), Wiva und Onlux; sie sind heute nicht mehr im Handel.


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