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Oft landen Elektrogeräte auf dem Müll, die noch funktionieren könnten
Kabel und Leitungen | Werkzeuge

Elektromüll: Reparieren statt wegwerfen

EU-Parlament fordert Maßnahmen gegen geplante Obsoleszenz

18.07.2017

Nach jahrelanger Diskussion setzte das Europa-Parlament am 4. Juli 2017 ein Zeichen gegen vermeidbaren Elektromüll. Das Parlament verabschiedete eine Resolution gegen die geplante Obsoleszenz. Darin fordert es unter anderem eine robustere Bauweise sowie längere Mindestfunktionsdauern und eine leichtere Reparierbarkeit elektronischer Geräte. Ob daraus aber jemals ein Gesetz wird, steht in den Sternen.

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Willkommen in der Wegwerfgesellschaft

Es ist ein bekanntes Phänomen: Kurz nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung von zwei Jahren gibt der Fernseher den Geist auf, das Handrührgerät brennt durch und der Rasenmäher macht keinen Mucks mehr. Wenn eine Reparatur möglich ist, stehen die Kosten in keinem Verhältnis zum Preis für ein neues Gerät. Mittlerweile werden viele Elektrogeräte so konstruiert, dass eine Reparatur nur mit großem Aufwand oder gar nicht möglich ist. Oftmals können Ersatzteile nicht beschafft oder die Geräte nicht zerstörungsfrei geöffnet werden. Viele Hersteller produzieren mittlerweile so günstig, dass es sich nicht lohnt, Ersatzteile zu bevorraten. Dazu kommen die kurzen Produktzyklen – gerade in der Unterhaltungselektronik werden ständig neue Geräte auf den Markt geworfen. 

EU versucht einzugreifen

Die EU-Abgeordneten möchten Anreize schaffen, damit wieder mehr Geräte repariert werden. Das EU-Parlament will der der geplanten Obsoleszenz an den Kragen. Damit ist der Einbau von Schwach- und Sollbruchstellen in Geräte gemeint, um die Produktlebensdauer zu verkürzen. Die geplante Obsoleszenz wurde inzwischen mehrfach nachgewiesen:

  • Hersteller von Fernsehgeräten platzieren empfindliche Bauteile wie Kondensatoren gezielt neben Leistungsbauteilen, die über 100 °C warm werden. Das verkürzt deren Lebensdauer drastisch.


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Autor
Name: Lana Geißler