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Grundwissen | Aus- und Weiterbildung

Aus dem Facharchiv: Fachbegriffe aus der Elektrotechnik

Was versteht man unter Lichtwellenleiterkabel?

13.11.2019

Auf dem Gebiet der Elektrotechnik gibt es zahlreiche Fachwörter, die in Rechtsvorschriften und Normen verwendet werden. In dieser Beitragsreihe werden Fachbegriffe, Akronyme und Formelzeichen verständlich erklärt.

Lichtwellenleiterkabel

Kabel mit einem oder mehreren faserförmigen Lichtwellenleitern (engl. optical waveguide) nach der Normenreihe DIN VDE 0888, z. B. für Fernmelde- und Informationsverarbeitungsanlagen sowie in der Sensortechnik. Allgemeines Lichtwellenleiter (LWL) sind transparente, dielektrische Wellenleiter zur optischen Übertragung elektromqgnetischer Schwingungen (Lichtwellen) mit einer Wellenlänge von 850 ... 1550 nm. Diese Leiter bestehen aus einem Kern (Innenleiter) und einem Mantel, jeweils aus Glas oder Kunststoff. Weitere Ummantelungen schützen LWL-Kabel vor äußeren Einflüssen, insbesondere mechanischen Beschädigungen. Die ausgesandten Lichtsignale werden im Inneren des Kerns durch fortlaufende Totalreflexion in Richtung der Längsachseweitergeleitet, s. Bild 1. Ein lichtempfindlicher Empfänger wandelt die Lichtsignale wieder in elektrische Signale um. Lichtwellenleiterkabel (engl. optical fibre cables) werden mitunter auch „Glasfaserkabel“ (engl. glass fibre cables) genannt, obwohl Lichtwellenleiter immer seltener aus Glasfasern, sondern zunehmend aus hochwertigen, wesentlich lichtdurchlässigeren Kunststoffen bestehen (POF, engl. plastic optical fibre). Anwendung Lichtwellenleiter übertragen keine elektrischen Signale, sondern moduliertes Licht (Photonen). Deshalb sind diese „optischen Kabel“ vollkommen unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störimpulsen, z. B. infolge von Blitzüberspannungen. Außerdem erfolgt keine Streustrahlung nach außen. Das ist neben der Abhörsicherheit, den extrem hohen Datenübertragungsraten von mehreren GBit/s, den geringen Abmessungen und dem bis zu 30 % niedrigeren Gewicht von LWL-Kabeln ein großer Vorteil gegenüber Kabeln mit Kupferleitern. Nachteilig sind allerdings die relativ aufwändige Konfektionierung, die vergleichsweise hohen Kosten der aktiven Komponenten und auch noch die Arbeitskosten, da die LWL-Technik zur Sicherung einer hohen optomechanischen Stabilität eine sehr sorgfältige und damit zeitintensive Handhabung erfordert. Autor: R. Müller Der vollständige Artikel ist in unserem Facharchiv nachzulesen.