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Eine Reduzierung des „Schilderwaldes" verbessert die subjektive Wahrnehmung von Gefahrenhinweisen (Quelle: J. Schäfer)
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Aus dem Facharchiv: Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Betriebsführung

War der tödliche Unfall in einer Mittelspannungsanlage vermeidbar?

05.08.2019

Wenn ein qualifizierter Sicherheitsbeauftragter, der zudem jeden Tag engagiert „Sicherheit lebt“, über ausreichende Praxiserfahrungen verfügt und ständig Schulungen besucht, aber dennoch aus Unachtsamkeit tödlich verunglückt – so wirft das viele Fragen auf. Mit der Analyse des tragischen Störlichtbogenunfalls soll versucht werden, Antworten auf diese Fragen geben.

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Ein Unfall ist, relativ gesehen, ein seltenes Ereignis. Im Straßenverkehr tritt er nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung alle 300 000 gefahrene km ein, alle 600 000 km mit Personenschaden. Eine derartige Untersuchung gibt es in der Elektrotechnik nicht. Doch dürfte die Wahrscheinlichkeit, vom Strom tödlich getroffen zu werden, damit vergleichbar sein. Dafür spricht die Tatsache, dass die BG ETEM im Jahr 2013 nur 2 tödliche Elektrounfälle registrierte – trotzdem zwei Unfälle zu viel.

Menschliche Irrtümer

Diese relativ geringe Wahrscheinlichkeit, das sehr seltene Ereignis „Elektrounfall“, führt beim Menschen zur Illusion der Unfehlbarkeit, der Unverletzbarkeit und der Vollkommenheit. Für „Arbeitsschützer“ kommt erschwerend hinzu, dass sicherheitswidriges Verhalten nicht sofort zwangsläufig zu einem Unfall führt. Das ganz Tragische daran ist: Je häufiger sich dieser „Kreislauf“ wiederholt, desto gefestigter wird dieser Irrglaube.


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