Chance im Elektrohandwerk
Vom Flüchtling zum E-Zubi
Motivierter Nachwuchs ist im Handwerk gefragt wie nie zuvor. Dies trifft besonders auf das Elektrohandwerk zu, wo schon seit Jahren ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht. Gleichzeitig kommen Menschen als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, die gerne eine qualifizierte Berufsausbildung beginnen möchten. So auch der Iraner Saeid Farhadi.
Er beginnt am 1. August eine Ausbildung zum Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik bei der Herbert Betz GmbH & Co.KG in Eschenrod. Farhadi, der seit 2013 in Deutschland ist, hat bereits im Iran Berufserfahrungen als Elektriker gesammelt.
Betriebe in ländlichen Regionen haben es besonders schwer, ihre Ausbildungsplätze oder Facharbeiter-Positionen zu besetzen: "Viele junge Menschen auf dem Land wollen nach Ihrem Schulabschluss etwas Neues erleben und ziehen in die Städte. Als mittelständischer Betrieb bedauern wir das sehr. Schließlich gehen uns so begehrte Arbeitskräfte verloren", erklärt Michael Weber, Geschäftsführer der Herbert Betz GmbH & Co.KG.
Dabei lassen sich gerade Unternehmen in ländlichen Gebieten viel einfallen, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten: "Um junge Leute für eine Ausbildung bei der Herbert Betz GmbH & Co.KG zu gewinnen, bieten wir ein Rahmenprogramm an, das weit über den üblichen Anstellungsvertrag hinausgeht. E-Zubis, die ihre Ausbildung bei uns absolvieren, erhalten beispielsweise eine Gewinnbeteiligung, Unterstützung bei der Suche und Anmietung von Wohnungen, sowie bei Bedarf zusätzlichen schulischen Unterricht im Unternehmen."