Energietechnik: Smart Meter
Verlorenes Vertrauen – digitale Stromzähler weiterhin in der Kritik
Die Jahresendabrechnung der Stromkosten für Mieter und Eigenheimbesitzer kommt – und zwar immer pünktlich.
Zum Jahresbeginn erhalten viele Verbraucher die Abrechnung ihres jeweiligen Stromanbieters und der Frust über Nachzahlungen lässt meist nicht lange auf sich warten. Wer einen Smart Meter in seiner Wohnung oder im Haus installiert hat, sollte die Angaben genau überprüfen. Eine niederländische Studie der Universität Twente und der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Amsterdam deckte bereits im Jahr 2015 auf, dass elektronische Stromzähler bis zu 586 Prozent zu viel messen ( ep berichtete). Sie sollten eigentlich genauere Messwerte liefern als die gebräuchlichen mechanischen Ferraris-Zähler. Doch dem ist nicht so.
Hersteller reden sich raus
Die Studie hat das Vertrauen der Endverbraucher in die digitale Technologie nachhaltig geschädigt, berichtet der Bund der Energieverbraucher. Nach deren Einschätzung muss eine behördliche Untersuchung mit Offenlegung der Ergebnisse durchgeführt werden, um das Vertrauen wieder herzustellen. Hersteller berufen sich bis heute auf die Tatsache, dass in der Studie unter Laborbedingungen getestet wurde, die nicht den realen Verhältnissen entsprechen würden. Die am Markt befindlichen Zähler würden alle Normen einhalten. Der Bund der Energieverbraucher vertritt jedoch die Ansicht, dass die Einhaltung aktueller Normen unerheblich ist, wenn die Smart Meter nachweislich falsche Messwerte liefern würden. Damit liegt das Problem nicht nur in den Geräten selbst, sondern auch in den lückenhaften Normen.