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Bei einem Hermetiktransformator ist das Isolieröl gegenüber der Atmosphäre zuverlässig abgeschlossen (Bild: Schmidt)
Energietechnik | Mittelspannungstechnik

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Ölprüfungen in Anlagen größer 1 kV - Ein wichtiger Teil der vorbeugenden Schadenverhinderung

28.05.2020

Die Verfügbarkeit ölgefüllter Betriebsmittel hängt ganz wesentlich von der Ölqualität ab. Im Laufe der Zeit ändert Öl seine Eigenschaften, sodass eine kontinuierliche Überwachung notwendig ist, bevor es zu Störungen kommt. Dieser Beitrag 
beschreibt die maßgeblichen Eigenschaften des Öls und geht der Frage nach, wann mindestens was zu prüfen ist.

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In elektrischen Betriebsmitteln wird Öl seit mehr als 120 Jahren als Isolier- und Kühlmittel, als Dielektrikum sowie zur Lichtbogenlöschung eingesetzt. Heute dürften weltweit mehrere hunderttausend Tonnen für diesen Zweck im Einsatz sein [1]. Die Verfügbarkeit ölgefüllter Betriebsmittel hängt ganz wesentlich von der Ölqualität ab. Im Laufe Zeit ändert Öl seine Eigenschaften, sodass eine kontinuierliche Überwachung notwendig ist, bevor es zu Störungen kommt. Mit DIN EN 60422 (VDE 0370-2) [1] steht eine Leitlinie zur Überwachung und Wartung von Isolierölen in elektrischen Betriebsmitteln zur Verfügung. Sie unterscheidet drei Prüfgruppen:

  • Gruppe 1. Routineprüfungen (ein Mindestumfang der Überwachung)
  • Gruppe 2. Ergänzende Prüfungen (spezielle Informationen über die Ölqualität)
  • Gruppe 3. Besondere investigative (nachforschende) Prüfungen, z. B. nach Ereignissen.

Maßgebliche Öleigenschaften und ihr Einfluss

Farbe und Aussehen des Öls

Die Farbe des Öls wird bei durchscheinendem Licht gegen eine weiße Fläche bestimmt und mit einer Zahl aus der Standardfarbreihe beschrieben. Eine merkliche Zunahme der Dunkelfärbung oder eine hohe Farbzahl können auf Verunreinigungen hindeuten. Bei dieser Sichtprüfung werden auch eventuelle Trübungen erkannt, die auf Zersetzungsprodukte oder freies Wasser im Öl schließen lassen.


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