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Aufbau zur Messung der Rückflussdämpfung (Quelle: Softing IT Networks)
Elektrosicherheit | Messen und Prüfen | Inf.- und Kommunikationstechnik | Netzwerktechnik

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Lesen und Verstehen 
eines Messprotokolls (1)

25.11.2021

Nach Installation einer passiven Netzwerkverkabelung wird für Gebäude oft eine Dokumentation über die verbauten Strecken in der Anlage gefordert. Das geschieht mittels einer Messung jeder dieser Strecken mit einem Zertifizierungsmessgerät, das eine Vielzahl von Einzelmessungen zu einer Gesamtbewertung zusammenführt und seine Ergebnisse in Prüfberichten dokumentiert.

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Die Aufgaben dieser detaillierten Protokolle sind einerseits technischer Natur: Sie dienen als Dokumentation des korrekten Anschlusses aller Datenstrecken und zugleich als Beweis, dass die verbauten Komponenten, wie Datenkabel und Abschlusskomponenten, die zugesagte Strecken-Performance erreichen und somit auch fachmännisch verarbeitet wurden. Zum anderen bilden sie häufig eine kaufmännische Grundlage für die Rechnungsstellung des Installateurs gegenüber seinen Kunden. Diese verwenden die Prüfberichte oft als Information für die Verwaltung der Netzwerkstruktur. Die notwendigen Inhalte der Prüfberichte sind genauso wie die Messungen selbst nach IEC 61935-1 [1] festgelegt und unterscheiden sich nur in Ausführungsdetails zwischen den einzelnen Messgeräteherstellern. Da die Dokumente nicht immer sofort verständlich sind, werden die einzelnen Abschnitte sowie die Prüf- und Messparameter im Folgenden erklärt.

Prüfbericht unterteilt 
in mehrere Blöcke

Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Prüfberichte einer Zertifizierungsmessung in Abschnitte eingeteilt. Das Dokument beginnt mit einem allgemeinen Teil, der die Strecke und den verwendeten Messstandard eindeutig definiert und mittels der Gesamtbewertung „Bestanden/Nicht bestanden“ über das Testergebnis informiert. Im Anschluss werden technische Daten des verwendeten Messmittels bereitgestellt, gefolgt von tabellarischen Übersichten der einzelnen Messergebnisse. Diese untergliedern sich wiederum in drei Teile. Entsprechend der logischen Reihenfolge der durchgeführten Messungen beginnt der Prüfbericht mit dem Testergebnis der Verdrahtung, gefolgt von einer Liste niederfrequenter Messparameter. Anschließend werden die Hochfrequenz-Parameter und letztlich aus den Messungen abgeleitete bzw. berechnete Parameter dargestellt. Abgeschlossen wird der Messabschnitt mit der Auflistung der unterstützten aktiven Anwendungen. Am Ende des Berichtes werden Datum und Uhrzeit des Ausdruckes sowie der Name des verwendeten Auswerteprogramms dokumentiert und ein Unterschriftsfeld angeboten.


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