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Manfred von Ardenne und Siegmund Loewe (Foto: Loewe AG, Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Personen und Firmen | Geschichte

20. Todestag von Manfred von Ardenne

Hochbegabter Visionär der Funk- und Fernsehtechnik

18.05.2017

„Aus der Vergangenheit zu lernen genügt nicht. Das Gelernte muss Grundlage werden für das eigene Mitgestalten der besseren Zukunft.“ Manfred von Ardenne (1970)

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Cleveres Kind, schlechter Schüler

Manfred Baron von Ardenne wurde am 20. Januar 1907 in Hamburg geboren. Bis zu seinem Tod am 26. Mai 1997 erlebte er das Deutsche Reich, die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die Besatzungszonen, die Deutsche Demokratische Republik und in seinen letzten Lebensjahren die Bundesrepublik Deutschland. Ardennes Vater, Egmont Baron von Ardenne, wurde 1913 ins Kriegsministerium nach Berlin versetzt und zog mit der Familie von Hamburg in die Hauptstadt. Seine Mutter Adela kümmerte sich ausschließlich um ihn und seine vier Geschwister. Schon als Kind begeisterte sich Manfred von Ardenne für Handwerk und Technik. Statt die Schulbank zu drücken, experimentierte, bastelte und tüftelte er lieber, baute Schaltungen und nahm Messungen vor. Aufgrund seiner schulischen Leistungen verließ er das Gymnasium in Berlin-Tempelhof mit 15 Jahren. Sein Lehrer vermerkte im Abgangszeugnis: „Sein Wissen und Können geht in einigen Gebieten der Physik und Chemie über das Klassen- sowie Schulziel hinaus“. Er wechselte auf das Friedrich-Realgymnasium und schloss die Schule 1923 mit der Primareife ab. Ardennes Eltern erkannten sein Potential und räumten für ihn in ihrer Wohnung das beste Zimmer frei. Hier richtete sich Manfred ein Labor für Radiotechnik ein

Studieren ohne Abitur

Mit nur 16 Jahren meldete Ardenne sein erstes Patent an, ein „Verfahren zur Tonselektion, insbesondere für die Zwecke der drahtlosen Telegraphie”. Mit dem Verkauf erster Bücher und technischer Entwicklungen bestritt er ab 1924 seinen Lebensunterhalt selbst und zahlte seinen Eltern für das 30 Quadratmeter große Labor freiwillig Miete. 1925 ermöglichten ihm die Rundfunkpioniere Georg Graf von Arco und Geheimrat Walther Nernst ein Studium an der Berliner Universität. Er besuchte vier Semester lang Vorlesungen über Chemie, Mathematik und Physik. 1926 erlangte Ardenne durch seine Idee von der Mehrsystem-Elektroröhre erste Bekanntheit. Sie bildet die technische Grundlage des von Loewe-Opta als Massenprodukt hergestellten Rundfunkempfängers. Die Mehrsystem-Elektroröhre ist der erste integrierte Schaltkreis der Elektronikgeschichte.


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Autor
Name: Antje Schubert