Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Großbatteriespeicher für Netzbetreiber und Industriebetriebe
Übertragungsnetzbetreiber haben die oft nicht einfache Verpflichtung, bei Störungen ihre Stromnetze zu stabilisieren. Sie benötigen dafür unter anderem sogenannte Regelleistung, die sie aus konventionellen Reservekraftwerken, neuerdings aber auch aus großen Batteriespeichern beziehen können.
Doch nicht nur für Netzbetreiber sind diese Speichersysteme interessant, sondern beispielsweise auch für Industriebetriebe zur Kappung oder Glättung von Leistungsspitzen. Die folgenden Ausführungen sollen zunächst an einem Beispiel zeigen, wie ein Batteriespeicher für den MW-Bereich aufgebaut ist und wie er mit der Bereitstellung von primärer Regelleistung zur Netzstabilisierung beitragen kann. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Möglichkeit, Batteriespeicher zur Kappung von Lastspitzen (Peak Shaving) in Netzen von Gewerbe- und Industriebetrieben einzusetzen.
Batteriespeicher für die Netzstabilisierung
Mit der Energiewende erlebt das Stromnetz einen grundlegenden technischen und strukturellen Wandel. Auslöser ist die zahlenmäßige Zunahme von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, die ihren Strom aber nicht gleichmäßig, sondern zu unterschiedlichen Zeiten und in schwankendem Umfang (volatil) ins Stromnetz einspeisen. Diese Volatilität kann dazu führen, dass sowohl die Netzfrequenz als auch die Netzspannung den durch Normen vorgegebenen Toleranzrahmen verlassen und damit die Stabilität und letzten Endes die Sicherheit der Stromversorgung gefährden.