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Bild: Bosch
Inf.- und Kommunikationstechnik | Telekommunikation

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Entwicklung von 6G vorantreiben

09.03.2023

Im Rahmen des Mobile World Congress 2023 in Barcelona gaben Bosch und Nokia bekannt, ihre 2017 geschlossene Kooperation zur Entwicklung von industriellen IoT-Lösungen im Bereich 5G jetzt auch auf die neue 6G-Technologie auszuweiten.

Forschung und Entwicklung für den zukünftigen Mobilfunkstandard 6G nehmen weltweit Fahrt auf. Unternehmen und Staaten investieren massiv in diese Technologie. Bosch geht voran und engagiert sich umfassend auf nationaler wie internationaler Ebene in Projekten, Kooperationen und Initiativen, um wichtige Grundlagen für die 6G-Technologie zu erarbeiten. Gegenwärtig investiert Bosch einen mittleren siebenstelligen Betrag in die Forschung und Entwicklung von 6G. Bosch und Nokia forschen gemeinsam an der nächsten Netzgeneration und unter-suchen, wie sich die künftigen 6G-Netze sowohl für die Kommunikation als auch für die Sensorik nutzen lassen. Bosch bringt seine Expertise und Erfahrung in derzeit fünf öffentlich geförderte Projekte ein.  Hierbei zielen die Projekte „6G-ICAS4Mobility“, „Komsens-6G“ und „6G-Brains“ primär auf die Integration von Kommunikation und sensorbasierter Umfeld-Erkennung. Neben der Betrachtung von relevanten Szenarien für den Straßenverkehr sollen Erkenntnisse aus der Projektarbeit insbesondere auch als technische Grundlage für Anwendungen im Bereich vernetzter Drohnen sowie im Bereich Industrie 4.0 (z. B. für fahrerlose Transportsysteme) dienen. Bei den Projekten „6G-Anna“ und „6G-Shine“ stehen neue Vernetzungsstrukturen im Fokus. Diese sollen zukünftige E/E-Architekturen in Fahrzeugen oder Roboterzellen in der Industrie effizienter gestalten.

6G-Standard soll 2028 fertiggestellt sein

Darüber hinaus beteiligt sich Bosch aktiv und in leitender Funktion auch an frühen Diskussionen und Aktivitäten zu künftigen Mobilfunkstandards innerhalb verschiedener Industrieallianzen. Bei der „5G Automotive Association (5GAA)“ etwa arbeiten führende Unternehmen aus der Automobil- und Telekommunikationsbranche zusammen, um Lösungen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln. Bei der „5G Alliance for Connected Industries and Automation (5Gacia)“ legen Industrieunternehmen ihren Fokus auf die Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Die nächste Mobilfunkgeneration wird u. a. neue Funktionalitäten ähnlich zu Radar-Sensoren integrieren. Mit 6G wird es möglich sein, die Position von Objekten im Abdeckungsbereich des Netzes zu erfassen – und zwar ohne, dass diese Objekte mit einem Funkmodul ausgestattet sein müssen. 6G wird extrem hohe Datenraten von bis zu einem Terabit pro Sekunde ermöglichen, bei gleichzeitig sehr geringen Latenzzeiten in der Größenordnung von rund 100 Mikrosekunden – das ist vier Mal schneller als ein Blitzeinschlag. Dadurch wird es beispielsweise mithilfe digitaler Zwillinge möglich sein, Fertigungsabläufe aus der Realität in einer virtuellen Welt ohne zeitliche und räumliche Einschränkung zu überwachen und zu simulieren. Experten gehen davon aus, dass der erste 6G-Standard voraussichtlich im Jahr 2028 fertiggestellt sein wird. In den vergangenen Monaten haben Deutschland und Europa zahlreiche 6G-Projekte ins Leben gerufen. Ziel hierbei: ihre technologische Souveränität zu stärken. Die deutsche Bundesregierung fördert über das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 6G-Aktivitäten in den nächsten drei Jahren mit rund 700 Mio. Euro. Zudem sind im EU-Haushalt bis 2027 weitere knapp 900 Mio. Euro eingeplant.