Zum Hauptinhalt springen 
Vermaschter Funktionspotentialausgleichsleiter in der Decke 1. OG (Foto: J. Wettingfeld/ep)
Blitz- und Überspannungsschutz | Installationstechnik | Erdung und Potentialausgleich

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Blitzschutzmaßnahmen – Schutzkonzept für eine Haupt-Feuerwache

20.06.2019

In Krefeld wurde im Rahmen eines ÖPP-Verfahrens eine neue Haupt-Feuerwache mit integrierter Leitstelle fertiggestellt. Aufgrund der vom Betreiber geforderten hohen Verfügbarkeit ergaben sich für die Blitzschutzmaßnahmen besondere Anforderungen.

Seiten

Der Beitrag gibt Erläuterungen zu den einzelnen Planungs- und Umsetzungsschritten. Weiterhin werden die Vorteile moderner Planungsmethoden für die Anordnung der Fangeinrichtungen unter besonderer Berücksichtigung des Blitzkugelverfahrens nach DIN EN 62305-3 aufgezeigt. Das Finanzvolumen der in einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP) entstandenen Haupt-Feuerwache belief sich für den Bau auf 37,5 Millionen Euro. Herzstück ist die integrierte Leitzentrale, die den Einsatzbetrieb der zugeordneten Organisationen koordiniert, Informationen entgegennimmt und diese auswertet. Im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge wird die Leitstelle:

  • zur Brandbekämpfung,
  • zur Erhaltung bzw. Rettung bedeutender Sachwerte,
  • für den Katastrophenschutz,
  • im medizinischen und technischen Rettungsdienst zur Rettung von Menschenleben und
  • in Belangen öffentlicher Sicherheit und Ordnung benötigt.

Es müssen jederzeit Notrufe entgegengenommen werden können. Darüber hinaus muss sichergestellt sein, dass Rettungsdienst, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei und andere Notfalldienste jederzeit erreichbar sind und eingesetzt werden können. Rund um die Uhr muss die Verfügbarkeit und die Verbindung untereinander mittels Telefon, Funk und Datenleitungen gegeben sein. Um dies sicherzustellen, entstanden u. a. die Einsatzwachen von Feuerwehr und Rettungsdienst, Fachabteilungen, Fahrzeugwerkstatt, ein Brandhaus mit Außenflächen zur Brandsimulationsschulung und eine Atemschutzübungsstrecke. Um die komplexe Nutzung zu ermöglichen, wurden 120 Kilometer Elektrokabel verlegt. Zwei Notstromanlagen garantieren einen Betrieb von 72 Stunden.

Grundlagen der Planung

Die zuvor aufgeführten Punkte zeigen deutlich, dass an die Planung und Umsetzung der Blitzschutz- und Erdungsmaßnahmen sehr hohe Anforderungen gestellt werden müssen. Unerlässliche Voraussetzung ist eine frühzeitige Festlegung der zu berücksichtigenden technischen Aspekte. Der Kasten zeigt die einzelnen Verfahrensschritte von der Vorbereitung bis zur Endabnahme. Im vorliegenden Fall wurde frühzeitig entschieden, die Maßnahmen des äußeren Blitzschutzes, einschließlich der Maßnahmen des inneren Blitzschutzes zu nicht aktiven metallenen Installationen als Vergabepaket zusammenzufassen und alle Überspannungs-Schutzmaßnahmen koordiniert an die zuständigen Elektro-Fachbetriebe zu vergeben. Die Planung berücksichtigte folgende Normenbereiche:


Seiten