Aus dem Facharchiv: Arbeitsunfälle von Elektrofachkräften
Datenleitung war zu kurz – ungeschützt in Anlage gegriffen
Durch die Fehleinschätzung eines Monteurs beim Auswechseln einer Datenleitung kam es zum Stromschlag.
Arbeitsauftrag. Ein Elektromonteur sollte Datenleitungen anschließen. In Vorbereitung der Arbeiten waren diese bereits auf einer Kabelpritsche durch mehrere NS-Schaltzellen (400/690 V) über einen Kanal nach oben in den Steuerungsteil verlegt worden.
Unfallhergang. Der Monteur begann mit dem Anschließen der Datenleitungen im Steuerungsteil. Während der Arbeiten stellte er fest, dass eine der Leitungen zu kurz war. Er teilte dies seinem Arbeitsverantwortlichen mit. Ohne einen Auftrag versuchte er dann, eine neue Datenleitung einzuziehen. Um den Leitungsverlauf zu korrigieren, drückte er im unteren Teil der Schaltanlage die Abdeckung für den Leistungsteil beiseite (Bild). Dabei rutschte die Makrolon-Abdeckungsplatte aus der Befestigung. Der Monteur trug nur ein einfaches T-Shirt und berührte dabei den Kugelfestpunkt an einer Sammelschiene. Es kam zur Körperdurchströmung. Der Monteur wurde durch den Stromschlag von den unter Spannung stehenden Teilen weggeschleudert. Dort fanden ihn seine Kollegen, die sofort die Rettungsmaßnahmen einleiteten.