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Der Ausbau mit Glasfaserkabeln ist in Deutschland ein teures Problem (Bild: GIBLEHO/stock.adobe.com)
Inf.- und Kommunikationstechnik | Internet/Multimedia

Ausbau des Glasfasernetzes

Breitband für alle oder Lobbyinteressen

10.11.2017

Die Forderung ist nicht neu: In Deutschland muss dringend der flächendeckende Ausbau der digitalen Infrastruktur mit Glasfaserleitungen erfolgen. Durch die voranschreitende Digitalisierung ist die Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen unerlässlich.

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Bereits jetzt fällt vielen Mittelständlern die Unterversorgung auf die Füße und die Nachfrage im privaten Bereich steigt. In einer digitalisierten Wirtschaft benötigen Bürger und Unternehmen Breitbandanschlüsse mit hohen Kapazitäten. Gerade der Mittelstand ist mit 30 Millionen Arbeitsplätzen für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar.  Eine Ansiedlung von Firmen in strukturschwachen Regionen wird nicht funktionieren, wenn dort das Internet als Arbeitsgrundlage fehlt. Es gibt noch zu viele weiße oder hellgraue Flecken auf der DSL-Landkarte. Dabei ist für viele Unternehmen ein schneller Internetanschluss essentiell. In einigen Regionen werden große Datenpakete bevorzugt außerhalb der Hauptgeschäftszeiten heruntergeladen, um nicht die Bandbreite stundenlang lahmzulegen. 

Glasfaser oder Kupfer?

Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation e. V. (Breko), vertritt fast 300 Mitgliedsunternehmen. Darunter sind mehr als 170 überwiegend regional und lokal tätige Netzbetreiber sowie Stadtwerke und Zweckverbände. Sie versorgen in ganz Deutschland nicht nur Ballungszentren, sondern auch ländliche und unterversorgte Gebiete mit Glasfaseranschlüssen. Albers meint, ein Breitbandanschluss ist heute schon so wichtig wie ein Wasser- oder Stromanschluss.  In den kupferbasierten Übergangstechnologien wie VDSL2-Vectoring oder Super-Vectoring sieht Stephan Albers keine Zukunft. Sie werden die künftigen Anforderungen an die Bandbreite nicht bedienen können. Nach seiner Meinung muss der Glasfaserausbau (Fibre To The Home - FTTH) vorangetrieben werden. So streiten sich die Akteure, ob die landesweite Ausrüstung mit Glasfaser notwendig ist. Vectoring ist nach Meinung einiger Experten wirtschaftlich gesehen immer noch sinnvoller. Albers fordert sogar von der neuen Bundesregierung ein Glasfaser-Infrastrukturziel bis 2025. Nur so wird die Grundlage für Übertragungsgeschwindigkeiten in 5G als Nachfolger von LTE gelegt. Das Ziel der letzten Bundesregierung, von überall  50 Megabit pro Sekunde verfügbar zu machen, ist für ihn längst überholt. 


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Autor
Name: Lana Geißler