Normen und Vorschriften
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Fortbildung
Normen und Vorschriften
ep12/2010, 2 Seiten
FORTBILDUNG Explosionsschutz DIN 60079-18 2010-07 (VDE 0170-9) Explosionsfähige Atmosphäre; Teil 18: Geräteschutz durch Vergusskapselung „m“ Ersatz für DIN EN 60079-18 (VDE 0170/0171-9):2005-01 und DIN EN 60079-18 Berichtigung 1 (VDE 0170/0171-9 Berichtigung 1):2006-09 und DIN EN 61241-18 (VDE 0170-15-18):2005-07 Diese Norm behandelt die besonderen Anforderungen betreffend der Bauart, der Prüfung, der Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel und Ex-Bauteile in Hinblick auf die Zündschutzart Vergusskapselung „m“. Hierbei steht die Bezeichnung Vergusskapselung „m“ für den Gebrauch in explosionsgefährdeten Gasatmosphären oder explosionsgefährdeten Staubatmosphären. Bei der Vergusskapselung „m“ handelt es sich um eine Zündschutzart, bei der die Teile, die eine explosionsfähige Atmosphäre durch Funken oder Erwärmung zünden könnten, in eine Vergussmasse so eingebettet sind, dass weder eine Staubschicht noch die explosionsfähige Atmosphäre unter Betriebs-oder Installationsbedingungen gezündet werden kann. Die Bemessungsspannung für die vergussgekapselten elektrischen Betriebsmittel, vergussgekapselten Teile elektrischer Betriebsmittel und vergussgekapselten Ex-Bauteile nach dieser Norm darf einen maximalen Wert von 11 kV nicht überschreiten. Besondere Schutzmaßnahmen können erforderlich sein bei Verwendung elektrischer Betriebsmittel in Atmosphären, die gleichzeitig explosionsgefährdete Gasgemische und brennbaren Staub enthalten. Diese Norm ist nicht gültig für selbstentzündliche Substanzen oder Stäube von Sprengstoffen, die ohne atmosphärischen Sauerstoff brennen. Auch werden die Risiken, die durch die Emission von brennbaren oder toxischen Gasen aus Staub entstehen, nicht berücksichtigt. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen die Einbeziehung des Schutzniveaus „mc“, die Ergänzung durch Betriebsmittelschutzgrade, die Einbeziehung der Anforderungen für Staub sowie die Einbeziehung der Schaltkontakte für das Schutzniveau „ma“. DIN EN 60079-31 2010-07 (VDE 0170-15-1) Explosionsfähige Atmosphäre; Teil 31: Geräte-Staubexplosionsschutz durch Gehäuse „t“ Ersatz für DIN EN 61241-1 (VDE 0170-15-1):2005-06 und DIN EN 61241-1 Berichtigung 1 (VDE 0170-15-1 Berichtigung 1):2007- Dieser Normenteil der IEC 60079 legt Anforderungen für den Entwurf, Aufbau und die Prüfung von elektrischen Geräten der Zündschutzart „t“ fest. Bei der Staub-Zündschutzart durch Gehäuse „t“ handelt es sich um eine Staub-Zündschutzart, bei welcher das elektrische Gerät ein Gehäuse mit Schutz gegen Staubeintritt und zusätzlich eine Maßnahme zur Begrenzung der Oberflächentemperatur aufweist. Die Zündschutzart „t“ ist in die drei Schutzniveaus „ta“, „tb“ und „tc“ unterteilt. Jedem Schutzniveau wurde ein Geräteschutzniveau (equipment protection level, EPL) zugeordnet. Dieses EPL basiert auf dem Grad der Wahrscheinlichkeit, dass das Gerät eine Zündquelle in explosionsfähiger Atmosphäre werden könnte. Diese Norm gilt nicht für die Stäube von Explosivstoffen, die keinen atmosphärischen Sauerstoff zur Verbrennung benötigen, oder für pyrophore Stoffe. Sie ist auch nicht anwendbar für elektrische Geräte zur Verwendung in Bereichen, die durch Schlagwetter gefährdet sind. Schutzmaßnahmen DIN EN 62423 2010-07 (VDE 0664-40) Typ B Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter mit und ohne eingebautem Überstromschutz für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen (Typ B RCCBs und Typ B RCBOs) Die neu erschienene Norm legt Anforderungen und Prüfungen für Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) Typ B fest. Die Anforderungen und Prüfungen, die in dieser Norm festgelegt sind, ergänzen die Anforderungen an netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter (RCDs) vom Typ A nach DIN EN 61008-2-1 (VDE 0664-11) oder DIN EN 61009-2-1 (VDE 0664-21). Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vom Typ B sind dazu geeignet, zusätzlich zu den zur Auslösung führenden Fehlerströmen des RCD Typ A, hochfrequente Wechsel- und Gleichfehlerströme zu erkennen. Dieses können, unabhängig von der Polarität und davon, ob der Fehlerstrom plötzlich oder langsam ansteigend auftritt: · sinusförmige Wechselfehlerströme bis 1000 Hz; · pulsierende Gleichfehlerströme; · Wechselfehlerströme, die einem glatten Gleichstrom überlagert sind; · pulsierende Gleichfehlerströme, die einem glatten Gleichstrom überlagert sind; · aus zwei oder mehr Phasen gleichgerichtete pulsierende Fehlerströme und · glatte Gleichfehlerströme sein. Unterschieden werden Fehlerstrom-/Differenzstrom-Schutzschalter Typ B ohne integrierten Überstromschutz (RCCBs) und mit integriertem Überstromschutz (RCBOs). RCCBs Typ B und RCBOs Typ B nach dieser Norm sind nicht für den Einsatz in Gleichstrom-Versorgungsnetzen vorgesehen. Die RCDs Typ B sind mit einer Kennzeichnung wie in Bild dargestellt zu versehen. Diese Norm enthält keine Anforderungen für den Errichter elektrischer Anlagen, sondern dient dem Hersteller solcher Schutzgeräte. Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 1064 NORMEN UND VORSCHRIFTEN BGR ... BGV ... DIN ... DIN EN ... DIN V VDE ...EN ... ISO ... VdS ... Ein Service der Fachzeitschrift ELEKTROPRAKTIKER Aussagen zur Aktualität und Zuständigkeit dieser und weiterer Vorschriften und Regelwerke sind über unseren Normendienst direkt abrufbar. Und über das ep-Gesamtarchiv können Sie in mehr als 3.790 Fachartikeln nachlesen, wie die Regelwerke richtig anzuwenden sind. Diesen Service bietet Ihnen Jetzt 4 Wochen kostenfrei testen: www.elektropraktiker.de/epplus Wann der Einsatz der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) Typ B zu erfolgen hat, ist den Errichtungsbestimmungen (DIN VDE 0100) wie z. B. der DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530) „Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 530: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel - Schalt- und Steuergeräte“ oder der DIN VDE 0100-712 (VDE 0100-712) „Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 7-712: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art - Solar-Photovoltaik-(PV)-Stromversorgungssysteme“ zu entnehmen. Sicherheitsbeleuchtung DIN V VDE V 0108-100 2010-08 (VDE V 0108-100) Sicherheitsbeleuchtungsanlagen Ersatz für DIN V VDE V 0108-100 (VDE V 0108-100):2010-01 Diese Vornorm gilt für Anlagen der Sicherheitsbeleuchtung. Die Notwendigkeit von Sicherheitsbeleuchtungsanlagen zur Kennzeichnung von Rettungswegen, als Antipanikbeleuchtung oder als Ersatz für die Allgemeinbeleuchtung wird nicht durch diese Vornorm geregelt. Die Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung für Arbeitsplätze und bauliche Anlagen für Menschenansammlungen kann sich durch baurechtliche Regelwerke, die Arbeitsstättenverordnung oder die Regelwerke der Unfallversicherungsträger ergeben. Diese Vornorm gilt für die Ausführung der elektrischen Sicherheitsbeleuchtung und Kennzeichnung von Rettungswegen und legt die Anforderungen der Beleuchtung von Rettungswegen bei Störung der allgemeinen Stromversorgung sowie die Mindestanforderung einer solchen Sicherheitsbeleuchtung je nach Größe, Art und Nutzung der baulichen Anlage fest. Die Sicherheitsbeleuchtung stellt sicher, dass bei Ausfall der allgemeinen Beleuchtungsanlage die Beleuchtung unverzüglich, automatisch und für eine vorgegebene Zeit in einem festgelegten Bereich zur Verfügung gestellt wird. Die Sicherheitsbeleuchtungsanlage erfüllt folgende Funktionen: · Beleuchtung bzw. Hinterleuchtung der Sicherheitszeichen für Rettungswege; · Beleuchtung der Rettungswege, um sicher in den sicheren Bereich zu gelangen; · ausreichende Beleuchtung der Brandbekämpfungseinrichtungen und Meldeeinrichtungen entlang der Rettungswege und · ermöglicht die Durchführung von Rettungsmaßnahmen. Die Norm enthält allgemeine Anforderungen zur Erkennbarkeit und Anordnung von Sicherheitszeichen für Rettungswege. Die Farbe und Gestaltung der Sicherheitszeichen wird in der DIN EN 1838 „Angewandte Lichttechnik - Notbeleuchtung“ behandelt. Alle Lichttechnischen Gesichtspunkte sind der DIN 4844-1 „Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen - Teil 1: Gestaltungsgrundlagen für Sicherheitszeichen zur Anwendung in Arbeitsstätten und in öffentlichen Bereichen“ zu entnehmen. Die Vornorm enthält Hinweise zur Projektierung und Dokumentation der Sicherheitsbeleuchtungsanlage sowie zur Auswahl der Sicherheitsbeleuchtungsgeräte. Darüber hinaus sind Angaben zur Wartung und Prüfung solcher Systeme enthalten. KOMMENTARE Arbeiten unter Spannung Nachdem in der vorigen Ausgabe, im ep 11-2010, die „DIN EN 61112 (VDE 0682-511) - 2010:03: Arbeiten unter Spannung - Elektrisch isolierende Abdecktücher“ besprochen wurde, behandelt der folgende Normenkommentar die „DIN EN 61111 (VDE 0682-512) - 2010-3: Elektrisch isolierende Matten.“ DIN EN 61111 2010-03 (VDE 0682-512) Arbeiten unter Spannung - Elektrisch isolierende Matten Zum Schutz gegen elektrischen Schlag bei Arbeiten an elektrischen Anlagen können, neben den zur Grundausstattung einer Elektrofachkraft gehörenden Sicherheitsschuhen, elektrisch isolierende Matten verwendet werden (Bild ) Diese Norm gilt für flexible, elektrisch isolierende Matten aus Elastomer, die als Standfläche auf dem Boden zum Schutz des an elektrischen Anlagen Arbeitenden verwendet werden. Für die Klassifizierung der elektrisch isolierenden Matten kommt die gleiche Klassifizierung in Abhängigkeit der Nennspannung wie bei Abdecktüchern zur Anwendung. Es erfolgt eine Einteilung in die Klassen 0, 1, 2, 3 und 4 und bei der Anwendung bei extrem niedrigen Temperaturen zusätzlich die Kategorie C. Elektrisch isolierenden Matten müssen gegen Säure, Öl und niedrige Temperaturen beständig sein. Elektrisch isolierende Matten müssen aus Elastomer bestehen und auf beiden Seiten eine rutschfeste Oberfläche, z. B. durch gewellte oder gezackte Oberflächen, besitzen. Die Matten dürfen in beliebigen Formen oder als Rollenware hergestellt und benutzt werden. Keine der Kantenlängen darf hierbei kleiner als 600 mm sein, da ansonsten keine ausreichende Standfläche zur Verfügung steht. Gebräuchliche Längen und Breiten von elektrisch isolierenden Matten sind in Tafel und die maximalen Dicken in Abhängigkeit der Klasse in Tafel angegeben. Für isolierende Matten gelten die gleichen Anforderungen wie für Abdecktücher bezüglich der Aufschriften, Verpackung und Gebrauchsanleitungen. Die Empfehlungen für den Gebrauch und die Prüfungen durch den Benutzer sind ebenfalls anwendbar. bfe - TIB1) 1) Normeninformationsdienst des Bundestechnologiezentrums für Elektro- und Informationstechnik, Oldenburg Tel.: 0441 340920 Fax: 0441 34092129 Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 1065 Online-Normendienst für ep PLUS -Abonnenten Bestellen Sie auf Seite 1070 Anwendungsbeispiel für elektrisch isolierende Matten Tafel Gebräuchliche Längen und Breiten von elektrisch isolierenden Matten Matte in beliebiger Form Matten als Rollenware Länge [mm] Breite [mm] Breite [mm] 1000 600 610 1000 1000 760 1000 2000 915 1220 Tafel Maximale Dicke elektrisch isolierender Matten Klasse [mm] 0 6,0 1 6,0 2 8,0 3 11,0 4 14,0 Kennzeichnung RCD Typ B Quelle: DIN EN 62423 Foto: bfe FORTBILDUNG
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- bfe - TIB
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