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Licht- und Beleuchtungstechnik | Elektrotechnik

Freiheit bei der Anordnung von Leuchten in Büros durch MPO

ep8/2003, 1 Seite

Die Büroarbeit im Informationszeitalter ist ohne Bildschirmarbeit nicht mehr denkbar. Entsprechend bildschirmtauglich muss die zeitgemäße Beleuchtungen für das Büro sein. Die europäische Norm EN 12464 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“, die seit Anfang diesen Jahres für die Beleuchtungsplanung maßgebend ist, stellt hohe Anforderungen. Durch eine Mikropyramidenoptik (MPO) lässt sich die Direkt- und Reflexblendung bei Bildschirmarbeitsplätzen (BAP) normgerecht begrenzen.


Stand der Technik - Waveguide-Technologie Die Begrenzung der Direkt- und Reflexblendung der Leuchten wurde bereits Ende der neunziger Jahre durch die Waveguide-Technologie wesentlich verbessert. In Waveguide-Leuchten wird der direkte Lichtanteil seitlich in die Lichtleiterplatten eingekoppelt und über eine mikroprismatische Struktur flächig abgestrahlt. Hierdurch werden die Leuchtdichten im Raum und im Arbeitsbereich so weit reduziert, dass störende Reflexe auf Computerbildschirmen und Displays weitgehend vermieden werden. Liegt die Leuchtdichte bei herkömmlichen BAP-Rasterleuchten im kritischen Winkelbereich zwischen 0° und 65° bei 20 000 cd/m2, minimieren Waveguide-Leuchten diesen Wert auf 4000 cd/m2 [1]. Die Einkopplung des Lichts in die Mikroprismen-Lichtleiterplatten der Waveguide-Leuchten ermöglicht eine flache Bauform der Leuchte, da die Lampen seitlich auf Höhe der Lichtleiterplatten angeordnet sind. Stand der Entwicklung - Mikropyramiden-Struktur Mit der Mikropyramiden-Strukturoptik (MPO), die erstmals im Lichtsystem Light Fields von Zumtobel Staff eingesetzt wird, wird nun ein weiterer Innovationsschritt in Richtung Lichtausstrahlung mit niedriger Leuchtdichte getan. Die Leuchtdichte des Direktanteils wird reduziert, sowohl bei Pendel- als auch bei An- und Einbauleuchten. Damit können künftig auch in Räumen mit geringen Deckenhöhen, in denen abgependelte Leuchten nicht verwendet werden können, optimale Beleuchtungsverhältnisse am Bildschirmarbeitsplatz geschaffen werden. Light Fields macht sich die Durchlichttechnik zunutze: Das Lampenlicht strahlt von hinten durch das optische System. Die fein und mit höchster Präzision geschliffenen Mikropyramiden (1,5 x 1,5 mm) ergeben einen hohen Leuchtenwirkungsgrad von 70 % für die direkt strahlenden Versionen und bis 88 % für die Indirekt-/Direkt-Pendelleuchte. Bei der abgependelten Variante werden durch das ausgewogene Verhältnis der indirekten und direkten Lichtanteile hohe Beleuchtungsstärkewerte auch in der Vertikalen und damit eine gute Schattigkeit erreicht. Die Raumausleuchtung ist angenehm, und der extrem breitstrahlende Indirektanteil sorgt für sanfte Übergänge der Leuchtdichte im Deckenbild. Dies bewirkt eine sehr gute Kontrastwiedergabe. Optisches System einer MPO-Leuchte Das optische System von Light Fields ist dreischichtig aufgebaut. Es besteht aus einer Diffusor-Schicht, der eine Mikropyramiden-Strukturoptik und eine planparallele Abdeckscheibe untergelegt sind. Die normkonforme Entblendung des Lichts bei flachen Ausstrahlwinkeln sowie die deutliche Reduktion der Leuchtdichte unter steilen Winkeln bewirken, dass sich die hohe Eigenleuchtdichte der Lampen an keiner Position im Raum bemerkbar macht; die Leuchtdichte liegt bei Ausstrahlwinkeln über 65° unter 1000 cd/m2. Bei Ausstrahlwinkeln zwischen 30° und 65° liegt die Leuchtdichte unter 4000 cd/m2, sodass auch auf flach geneigten Bildschirmen und Hochglanz-Broschüren Reflexe auf ein Minimum reduziert werden. Die hierfür notwendigen flachen Ausstrahlwinkel werden durch die Flankenneigung der Mikropyramiden bestimmt. Sie bewirkt gleichzeitig eine gleichmäßige Leuchtdichteverteilung über die gesamte Lichtaustrittsfläche. Die Direktblendung, beschrieben durch den UGR-Wert (Unified Glare Rating), liegt unter dem in der DIN EN 12464 geforderten Grenzwert für Büroanwendungen (UGR 19). Es wird je nach Variante ein maximaler UGR-Wert von 13 bei der Pendelleuchte und von 15 bei den direkt strahlenden Typen erreicht. Hinzu kommt, dass die UGR-Werte im Gesichtsfeld kaum variieren und nur geringe Leuchtdichte-Übergänge auftreten. Die Diffusor-Schicht und die Abdeckscheibe des optischen Systems von Light Fields bewirken, dass Streustrahlen nach oben reflektiert werden und die dahinter liegenden Lampen dem direkten Blick verborgen bleiben. Dies ist gerade aufgrund der hohen Leuchtdichte der T5-Lampen (Rohr-Ø: 16 mm) wichtig, um die Leuchten frei im Raum, also nicht nur parallel, sondern auch quer zur Fensterfassade oder strikt Arbeitsplatz bezogen, anordnen zu können. Anordnung von Mikropyramidenoptik-Leuchten Hiermit wird eine wesentliche Vorgabe der neuen Norm EN 12464 erfüllt: Für die Beleuchtung von Sehaufgaben im Büro werden zwei verschiedene Leuchtenanordnungen berücksichtigt: · die klassische Leuchtenanordnung dort, wo eine Raumbezogene Beleuchtung und Achsflexibilität gewünscht werden; hier schafft die Beleuchtung die Voraussetzung dafür, dass die Sehaufgabe überall im Raum ausgeführt werden kann, · die Cluster-Anordnung in Büroräumen, deren relativ kleine Fläche ( 30 m2) eine Arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung zur sinnvollen und normgerechten Alternative zur herkömmlichen Büro-Beleuchtung macht; die Sehaufgabe tritt im Arbeitsbereich auf, auf den sich folglich auch die Beleuchtung konzentriert. Vor allem in Ein- bis Drei-Personen-Büros, Call-Center-Inseln und kleinen Besprechungsräumen sind Cluster- und Stehleuchten-Lösungen eine ebenso interessante wie effiziente Beleuchtungsalternative. Das Licht konzentriert sich auf den Arbeitsbereich, die Umgebungsleuchtdichte fällt nur gering ab (Bild ). Fazit Das Resultat der Anwendung von Leuchten mit MPO-Technologie ist brillantes, blendfreies Licht für optimale Beleuchtungsbedingungen an Bildschirmarbeitsplätzen bei freier Anordnung im Raum und voller Freiheit für die Büroorganisation. Literatur [1] Baer, R.: Beleuchtung von Räumen bei Arbeitsplätzen mit Bildschirmen. Elektropraktiker Berlin 57(2003)6, S. 474 -478. R. Baer Report Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 8 629 Freiheit bei der Anordnung von Leuchten in Büros durch MPO Die Büroarbeit im Informationszeitalter ist ohne Bildschirmarbeit nicht mehr denkbar. Entsprechend bildschirmtauglich muss die zeitgemäße Beleuchtungen für das Büro sein. Die europäische Norm EN 12464 „Licht und Beleuchtung - Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen“, die seit Anfang diesen Jahres für die Beleuchtungsplanung maßgebend ist, stellt hohe Anforderungen. Durch eine Mikropyramidenoptik (MPO) lässt sich die Direkt- und Reflexblendung bei Bildschirmarbeitsplätzen (BAP) normgerecht begrenzen. Gleichmäßige Leuchtdichteverteilung bei MPO-Leuchten Foto: Zumtobel Staff

Autor
  • R. Baer
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