Die Krux mit der Last
Diese Leistung bestimmt maßgeblich die Auslegungsgrößen für die Stromversorgungskomponenten wie Transformatoren, Netzersatz-, Schalt- und Leitungsanlagen sowie USVen (unterbrechungsfreie Stromversorgungen) und natürlich Klimaanlagen. Wie also zu vernünftigen Zahlen kommen – einerseits für den derzeitigen Bedarf, andererseits für ein Endausbau-Szenario, welches vielleicht in zehn Jahren erreicht wird?
Fehlende Daten
Sollen beispielsweise bestehende IT-Strukturen in einen neuen Serverraum verlagert werden, kann versucht werden, die Daten aus den bestehenden Anlagen zu übertragen. Leider ist nur sehr selten Messtechnik an den relevanten Stellen mit der erforderlichen Granularität installiert, um verwertbares Datenmaterial extrahieren zu können. Und da sich Strom bekanntlich nicht mit dem Zollstock messen lässt, muss eine andere Lösung gefunden werden. Im Folgenden werden vier Varianten der Leistungsermittlung vorgestellt, die leider nicht wirklich zum Ziel führen.
Orientierung an der USV
Variante 1
In dieser Variante gibt es bereits eine USV, die permanent die Werte der auch im neuen RZ zu versorgenden „kritischen Last“ ermittelt. Leider besteht diese kritische Last oft nicht nur aus IT. Oft werden auch Komponenten der Klimatisierung ganz oder teilweise durch die USV gespeist oder ein Teil der Serverversorgung geht an der USV vorbei, weil z. B. einmal beschlossen wurde, alle A-Netzteile der Server auf die USV zu legen und die B-Netzteile auf das Stadtnetz. Möglicherweise stecken dann irgendwo im System noch irgendwelche ominösen Transferschalter, die selbsttätig von USV-Netz auf Stadtnetz schalten können. Der aktuelle Status ist jedoch nicht bekannt. So funktioniert das also nicht.
Variante 2
Eine häufig auftretende Herangehensweise ist es, den Praktikanten die Werte händisch ermitteln zu lassen, indem er die elektrischen Kenngrößen innerhalb des Racks einfach aufschreibt. Die Liste, die entsteht, könnte in etwa so aussehen:
Server 1, Netzteil A: 800 W
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- J. Schulz